Ursprung

Der Ursprung der Freimaurerei

Die Symbole und das Ritual der Freimaurer haben ihren Ursprung in den Steinmetzbruderschaften der Dombauhütten des Mittelalters. Die Bezeichnung Freimaurer bezieht sich einerseits auf das englische freestonemason. Damit wurde der Bauhandwerker bezeichnet, der den freistehenden Stein als Steinmetz kunstvoll bearbeiten konnte. Ein weiterer Wortursprung wird davon abgeleitet, dass sich den Dombauhütten, den Werkmaurern schon ab dem 13. Jhdt. auch Nicht-Steinmetzen, anschlossen. Der Freimaurer musste im Mittelalter frei von Leibeigenschaft oder feudaler Abhängigkeit sein. Diese stolze Handwerksqualifikation gab dem Begriff Freimaurer eine zusätzliche Bedeutung. Heute bezieht man das auf freies Denken und Handeln, Gott und sich selbst verantwortlich.

Die Bezeichnung Lodge, ins Deutsche mit Loge übersetzt, wird bereits 1278 in einer Urkunde über den Bau der Abtei von Val Royal erwähnt. Damit wurde der Raum bezeichnet, der den Steinmetzen als Werkstatt, Aufenthalts- und Versammlungsraum diente. Die Bezeichnung Loge wurde später auch für die Organisationsform der Bauhandwerker verwendet.

Die Regierungsform der frühen Neuzeit, der Absolutismus erkannte Privilegien außer dem Adel und dem Klerus in aller Regel nur handwerklichen Ständen zu. Sie hatten damit die Möglichkeit, sich in Gilden und Zünften zusammenzuschließen und konnten sich damit auch eine eigene Berufsordnung geben. Diese Handwerksbünde waren bemüht, die ihnen zustehenden Sonderrechte gegenüber allen Außenstehenden sorgfältig zu schützen, dazu gehörte auch die Weitergabe von Baukenntnissen. Die Geheimnisse ihrer Baukunst – noch heute fordern die gewaltigen Glockentürme, die mächtigen Kirchenschiffe mit ihren Verzierungen unsere Bewunderung heraus – wurden sorgsam gehütet.

Untereinander erkannte man sich an einem vereinbartem Erkennungsritual (Zeichen, Wort und Griff), das nur den eingeweihten Mitgliedern der Logen zugänglich war. Im 17. Jahrhundert neigte sich die Zeit der großen Dombauten ihrem Ende zu. Das Verlangen nach einem im Stillen wirkenden Männerbund dürfte aber bereits zu jener Zeit bestanden haben. Aus diesem Grunde ist auch erklärbar, dass sich verstärkt Adlige, Offiziere, Ärzte und andere freie Männer um eine Mitgliedschaft in den Logen bemühten.

Mit diesem nun stärker einsetzenden Prozess des Beitritts von Nicht-Werkmaurern, wandelten sich die Logen nunmehr zu geistig-symbolisch am Weltenbau arbeitenden Gemeinschaften. Am 24. Juni 1717 schlossen sich in London vier solcher Freimaurerlogen zur ersten Großloge der Welt zusammen.